Verloren des Erzengels Throne, die dort strahlen,
Unvergänglich und unverrückbar, das himmlische Licht voll azurner Wonne;
Verbannt von all Seiner Pracht und bedrückt
Mehr als die Geburt der Ersten Sonne, und tiefer
Als der Niedergang des letzten Sternes, dulde ich noch immer,
Gedemütigt, majestätisch, gefallen, schön
Und reuelos im ungewissen Dunkel,
Entthront, was die Haft im Chaos vergrößert, obgleich
Von leiernden Sternen die die Mitte der Nacht bevölkern
Verlorene Echos hierher wandern, und von Seinem Lob kunden
Mit Monden die durch Zimbeln klingen, die in der Ferne rasseln,
Und gebrüllt aus den flammenden Mäulern von Sonnen.
Die Schatten von nicht greifbar leeren Tiefen –
Tief und tiefer wachsen sie an – schließen sich,
Geballt um meinen Kopf, während oberhalb,
Im lichten, luftigeren Blau, Stern um Stern
Sich in endlosen Orbits zwischen mir und Himmel dreht;
Und an meinen Füßen bricht sich das mysteriöse Chaos,
Abrupt, grenzenlos. Rund um Seinen Thron
Pocht nun der rhythmische Widerhall von Sonnen,
Unablässig, perfekt, endlose Musik:
Ich, entthront, höre die Mißtöne des Dunkels,
Und das Heulen von unkreiertem Ruin, dem gegenüber
Eine gewaltige Kakophonie von Drachen, gehört
In verwüsteten Welten, reinere Melodie wäre.
Das Universum das von Seiner Tyrannei genötigt wird
Gedeiht: In alten und vollkommenen Abgründen
Warten die Sterne, die Sein Urteil vollstrecken folgsam
Und Apokalyptische Sonnen in neuen Tiefen
Bereiten Sein Korn vor: Seht, Seine mächtige Laune
Zu errichten und zu zerstören, verbreitet sich gewaltig
In Nächten und Konstellationen! Die Dunkelheit lauscht
Erzürnten Sonnen, die in die Tiefe hinabbellen
Gottes gierigen und unersättlichen Willen;
Und Er ist energisch in Veränderung, und Er herrscht weiter
Gekleidet in Wirbelwind, mit Donner und mit Tod
Bis zu den toten Sternen: Gottes Thron ist erbaut aus Veränderung;
Deren Myriaden aufeinanderfolgender Hände unterstützen
Wie Musik Seine Allmacht, die versagt
Sobald Gnade oder sobald Gerechtigkeit stören
In der Sequenz dieser Tyrannei, gegründet
Auf Ungerechtigkeit, und auf ewig verdammt
Dazu zu stehen.
Ich, der im Willen nicht minder
Als Er, aber mit minderer Kraft, stellte gegen Ihn
Diese widerspenstige Stirn und den erhobenen Geist
Den Er gefangen hält entlegen in Nichtigkeit und Nacht
Zweifelhaft zwischen dem alten Chaos und den Tiefen
Betrogen von der Zeit zur Unterwürfigkeit. Ich denke
Alle Tyrannen fürchten jene, die sie nicht zerstören dürfen,
Und mich, der ich in Essenz eins bin mit Ihm,
Wenngleich weniger im Ausmaß, darf Er nicht zerstören
Und so bleibe ich in Schluchten von dunkler Ungewissheit
Ein geheimes Grauen auf ewig: Denn Gott weiß,
Diese Stille wird sich unwiderruflich wenden
Gegen Ihn selbst, und diese meine erste Revolte
Immerdar hartnäckig und gefestigt sein.
Und mit dem Haß geboren aus Furcht, und genährt
Immer dadurch, haßt mich Gott, und Sein Starren
Sieht die helle Bedrohung meiner Augen aus der Weite
Durch die Mitternacht und die unzählbaren Flammen
Von dienstbaren Sonnen: Seht, stark in Tyrannei,
zittert der Despot dem ich mich entgegenstelle!
Denn fähig bin ich, die gepeinigten Schreie zum Schweigen zu bringen,
Die Substanz ausstößt, gebrochen auf den Folterbänken der Veränderung
Wo Materie ins Leben gequält wird; und Gott,
Dies wissend, fürchtet immer mehr ein gewaltiges Unglück –
Daß unter der Wache der Allmacht
Einmal unaufmerksam, ich den Himmel betrete, oder Er
Selbst, durch das Gewicht einer unbeabsichtigten Handlung,
Gedankenlos die Balance Seiner Tyrannei stört,
Zum Vorteil meiner wachenden Bestrebung.
Mit grollendem Donner und enormem Ächzen
(Last des Lärms den des Himmels Höchstgeborene
Hinuntergleiten lassen durch alle Abgründe, sogar bis hier
Wo die gewaltigen Kakophonien des Chaos klettern)
Bewegt sich Gottes Universum weiter. Bestärkt im Stolz
In geduldiger Majestät gelassen und stark
Warte ich auf die geträumte, unabwendbare Stunde,
Erfüllt von den letzten Bahnen, wenn Gott
Sei es durch Sein Unglück oder meine eigene Tat
Oder gar durch den Aufstieg einer anderen und extremeren Kraft,
Verschwinden wird, und das erleuchtete Universum
Ihn nicht mehr in Erinnerung haben wird, als die Stille
Einen uralten Donner. Ich weiß nicht ob diese,
Meine ewig unbeugsamen Augen sehen werden,
Eine verstümmelte und geschrumpfte Gottheit, die geworfen wird
Zwischen die Sterne Seiner eigenen Kreation, und unterhalb
Den unzählbaren Andrang von flinken und glänzenden Füßen,
Die in die Nacht trotten; oder ob ich den feurigen Atem bemerke
Seiner rasenden Sonnen, der dahin flammen wird
Und diese grobe Essenz sengen wird; oder Seine Flamme
Die ein mächtiger Komet überbrüllt und niederbrennt,
Im wundervollen Chaos. Ich warte bloß
Ausgeglichen in starker, majestätischer Geduld,
Auf die Stunde der Erfüllung und des Verderbens,
Von Gerechtigkeit und gerechter Rebellion.
English original: Satan Reuelos (Satan Unrepentant)