Verneige Dich: Ich bin der Kaiser der Träume;
Ich kröne mich mit den millionenfarbend Sonnen
Von verborgen Welten schier unglaublich, und nehme
Ihre wehend Himmel zum Gewand wenn ich erhoben,
Thronend auf dem emporsteigend Zenit, und erleuchte
Die mir ergeben wallend Horizonte unendlich.
Wie wuchernd Monster brüllend nach Sättigung,
Steigen und wachsen feurig gekämmte Ozeane
Von eifersüchtig Monden böswillig gedrängt
Mir für immer zu folgen. Berge gehörnt
Von Gipfeln spitzester Diamanten, und ausgehöhlt
Mit Schwefel leuchtend, Lava schmachtend Vulkanen,
An sich reißend den Himmel mit Donner, aber vergebens;
Und Kontinente von schlangenförmig Bäumen,
Mit schleimig Stämmen sich ausdehnend Meile um Meile,
Folgen meinem Licht durch die Zeit, hitzig angespornt
Ihrer überlegen Herkunft; Zauberer,
Und böse Könige, beherschend bewaffnet
Mit Schriften gänzlich von Drachenhaut worauf
Sind wurmgleich Runen von ewig drehend Flamme,
Würden mir Einhalt gebieten; und die Sirenen der Sterne,
Mit schäumend Liedern von silbern Duft geschmiedet,
Würden mich locken zu ihren kristallen Dächern; und Monde
Giftig beäugt, des Teufels Wohnsitz,
Mit tollend Gnomen abscheulich Weise,
Werfen ihre eisig Hörner hin auf meinen Weg.
Doch nichts schreckt mich von vorbestimmten Zielen ab
Vorbei an Sonnen und Äonen und unsterblich Kriegen,
Und Gesängen von Monden und Staub; das Ziel dessen Name
Ist all das Geheimnis der vergessen Glyphen
Von sündig Göttern in brennend rubinern Schrift
Beendend ein unverschämtes Buch; das Ziel
An dem meine sich erhebende Ekstase mag weilen
In vielfach weiten Himmeln und fest hält
Meine Horden von in Donner gekleidet Avataren,
Und prometheusern Armeen meiner Gedanken,
Die sich in schwingend Umarmung erheben. Da rief ich
Meine Erinnerungen, unausstehlich ergrünt
So im Licht die Gipfel des Paradieses sich zeigen würden.
Und führe das Armageddon meiner Träume
Deren augenblicklich Ruf des Triumpfs wird zur
Eigen Musik der Unendlichkeit: da ihr Fuß
Gegründet auf unzählig Welten,
Fern in fremden Epochen, und ihre Arme
Erhebend, sind mächtig Säulen zu verherrlichen
Mit unaussprechlich Ruhe und zahllos Throne
All der Götter die sind oder die werden Götter sein,
Und gebären den Sitz des Asmodi und errichten
Darüber das siebente Paradies.
Überlegenheit
In mannigfaltig Allwissenheit gipfelnd,
Und bedient durch zahlreich Empfindung,
Fern gestellt an den veränderlichen Mauern der Zeit,
Mit Augen die sternschwankend Felder durchstreifen
Von gänzlich Nacht und Chaos, ich einberufe
Das Babel ihrer Visionen, und begleite
Sogleich ihre myriaden Zeugen. Ich erblicke
In Ombos wo gefallen Titanen weilen,
Mit Berg erbaute Mauern, und Abgründen zum Burgesgraben,
Den geheimen Spalt den gruben listig Zwerge
Unter alpengleich Strebenpfeilern; und ich bemerke
Zu spät, die Venusmuschel von diamanten Gongs
Krädenzt von ihren schläfrig Wächtern, deren Füße
Schlugen nieder den wespengleich Stachel von winzig Messern
Umbraust vom Gesabber des Basilisken
Oder dem Eimer Saft des verwundet Upas. In
Manch rot antarisch Gartenwelt, ich seh
Die heilig Blume mit Lippen von purpurn Fleisch,
Und silbern Wimpern, zinnoberroten Lidern
Von azurner Stümpfe; wen seine verstohlen Priester
Am mondlos Abend voll Terror trachten zu töten
Mit schäumend Gralen von Opfers Blut
Das verbirgt ein farblos Gift. Und ich lese
Auf der Zunge von vergessen Sphinxen,
Das nichtig Wort ein boshaft Dämon schrieb
An peinend Stellen tötender Schimären; und ich weiß
Welch Pentagramm die mondenen Hexer nützen,
Die einst lockten die felsig wiederkehrend Kluft,
Mit zehn großartig Flügeln von aufziehend Wind, verweilend in
Der Mitte eines Alabasterbergs; und dort
Mit Geröll belastet Gespinst aus Drachendarm
Emporgehoben von Störchen ein gefangen Gigant erbaut,
Sie verwundeten den ungeheuerlich, Mondbeben schlagend Vogel,
Und pflückten ab von seinen Sebel krallend Füßen
Uranene Saphire und taten diese geschwind in gefroren Blut,
Und Amethysten des Mars. Ich neige mich um zu lesen
Mit schürzend Lippen Magiern, in einem bösen Stern,
Die furchtbar Archive eines Krieges ausgetragen
Hindurch verzehrend Äonen, und die Prophezie
Der Kriege erneuernd, welche erinnern werden
Einiger Feindschaft von weibesköpfig Königen
Selbst zum Rande der Zeit. Ich kenne die Blüten
Von bläulich Pilzen, abnorme Boten,
Die sich aufblähen im Innern der Schöpfer des Mondes,
Und in Einem erstarren, selenisch und festlich; und ich weiß
Welch klamme Blüten, bleich und in Höhlen wachsend,
Angeboten werden ihren Göttern des Uranus wütend
Durch Maulwurfaugen tragend Menschen; und die Samen
Von manch schwarzer Frucht ein König vom Saturne aß,
Welche, hingeworfen auf seines klingend Palastes Flur,
Schlug wurzeln zwischen polierten Fliesen, und nun
Wurd emporwachsend zum höllisch Baum,
Dessen wendig und haarig Zweige, umsäumt von Mündern,
Netze wie von Hundert Strängen, sein schwankend Throne,
Und zerrt an beginnend Säulen. Ich erblicke
Die langsam drängend Korallen welche an sich reißen
Manch Häfen von Millionen Heeren Meere,
Und sich baden an meilenlang Kaien von Gold -
Massen von gewaltig Karmesin, krakengleich gegliedert
Und krakenköpfig, emporgehoben gleich Kronen
Die achtarmigen von vernichtend Kaisern,
Und Galeeren beladen mit prächtig Edelstein, welch segeln
Von einem meeresflüchtend Himmel.
Schneller und fremder wuchsen
Die Visionen: nun eine mächtig Stadt erscheint,
Gehauen aus einem Hügel von purest Zinnober
Zu Kuppeln und Türmchen wie ein Sonnenaufgang gefüllt
Mit Reih an Reih von gefangen Monden, halb ertrunken
In überschießend Röte. Aber welch Hände
Sind Bildhauer ihrer Türen, und schmiedeeisern Pfeiler
Zum Anschein von verschwenderisch alten Blüten,
Kein Eremit ward dort um zu berichten,
Und kein Mensch kommt um zu hören: Vor langer Zeit
Ein Prophet kam, warnend seinen furchtsam König
Vor Plagen von Flechten die gekrochen kamen
Hinweg umstürzend Reichen, und dem Sand
Von Verwüstung den zyklopisch Berge wahren;
Welcher, schleichend und unentrinnbar, würde kommen
Um mit sich zu nehmen seine glühend Bastion und seine Tempel,
Und kühlend seine Türme mit grünlich Flechten. Nun
Seh ich ein Heer von nackten Heiden, bewaffnet
Mit Hörnern von Behemoth und Einhorn,
Die umherirren, erblindet von anhänglich Verzauberung
O feindlich Zauberei, und wankend auf
Zu Wäldern wo die wahrhaft Verlassenen haben Augen,
Und Ebenholz wie zornig Drachen brüllt
Um teakhölzern in sich zu lachen in abscheulich Düsternkeit;
Wo wütend Lianen lehnen, mit dichtgedrängten Fängen,
Von krümmend Palmen mit anschwellend Stämmen die stöhnen;
Wo Blutegel von scharlachem Moos saugten
Die Augen manch toter Wesen, und krochen
Um sich zu wärmen auf sein azurn gepunktet Rückrad;
Wo vielköpfig schlundbestückt Blüten zischen und singen,
Oder durch Mäuler gähnen die tröpfeln metallenen Tau
Dessen Berührung ist Tod und schleichend rosten. Dann
Ich sah einen Krieg von Pygmäen, trafen sich bei Nacht,
Mit dem Rauschen ihrer Trommeln von Papageienhaut,
Auf Ebenen ohne Horizont, wo ein Gott
Mit aller Macht verliert sein Pfad für Jahrhunderte; und dort,
In ringelnd Licht und blendend Glanz verwickelnd,
Ein Dach von grün, gewaltig Monden aufsteigt,
Mit Strahlen die gleich Fieberschauern zu Gift zerlaufen
An zollang Schwertern von Echsenfängen.
Überblickend
Von diesem meinem Throne, wie von zentraler Sonne,
Der Prunk von Welten und Zyklen vergeht;
Vergessen Glanz, Traum um Traum, entfaltet
Wie Wandteppiche, und schwinden; violette Sonnen,
Oder Sonnen von wechselnd Schillern, schicken
Ihre Strahlen über mich gleich farbig Lichtern
Flehent Priester mit aller Macht erhebend zu verherrlichen
Das Antlitz von manch abwendend Gott; die Lieder
Von mystisch Poeten in einer purpurn Welt
Erscheint mir in Musik gemacht
Von undenkbar Parfümen und dem Pochen
Von unaussprechlich Liebe; die Lautenspieler
Deren Lauten bespannt sind mit Gold des äußersten Mondes,
Rufen nun fortan köstlich Stille, niemals wissend
Sich Sicher bei ihren golden Königen; die Zauberer
Der verhüllten Sterne unergründlich für Gott,
Übergeben mir ihre Dämonen entrungen Schriftenrollen,
Beschriftet mit Lehren von unvorstellbar Alchimie
Und furchtbar Verwandlung.
Wenn ich wollte
Bin ich auf einmal die Vision und der Prophet,
Und vermische mich mit meinem ewig strömend Gepränge,
Und bleibe doch ihr Oberhaupt: Ich bin
Der Neophyt der dient einem namenlos Gott,
Im Innern dessen Tempel die Tempel von Hecatompylos
Sind Archen die titanenen Verehrer mächtig gebahren,
Oder Fliesen zu pflastern die Schwellen; oder ich bin
Der Gott selbst, der einberuft fliehend Wolken
In das Schiff wo Sonnen sich gewaltig sammeln
Und verschleiern den dunkelnd Berg seines Gesichts
Mit Bruch auf feierlich Bruch für den die Priester
Anhäufen ihr monatlich Hekatomb von Edelstein
Opale die sind auf Kamel beladen Last,
Und unglaublich gipsern Speis gewonnen in Kriegen
Mit Königreichen von feindlich Schlangen, welche sich erheben,
Leicht entzündlich, in Dunst mannigfachl gefärbt
Und Myrrhe übertreffend Parfümen. Ich bin es,
Der König, der gilt mit Zepter tröpfelnd Hand
Das Ruder von manch großartig Kahn von Aurichalcum,
Segelnd auf einer amethystenen See
Zu den Inseln von zeitlos Sommern: Nach dem Schnee
Aus hyperboreanisch Wintern, und ihren Winden,
Schlafend in seinem juwelerbauten Tod,
Weder ein Reiz von flammengeschmiedet Zauber,
Noch beschwörte Sonnen könnten vernichten sie; so flieht er,
Mit gefangen Königen geltend machend seine dichtgedrängten Ruder,
Voller Hoffnung von Tälern wo amaranthene Dämmerung
Niemals hat verlassen das zaghaft Seufzen zuhauf
Und lispelnd Weichheit. Entschlossenen Herzens, verabschiede ich mich
Geschmückt mit azurnen Diamanten,
Als Held einer Suche achernarischer Lichter,
Zu Wüsten angefüllt mit immerwandelnd Flammen
Die genährt aus der finstersten Mergel, und aufschwingend
Um einzuhüllen die Neigung von Bergen, und zu springen
Mit Zungen sich unerträglich ausdehnend
Die lecken die zurückschreckend Himmel. Doch dort lebt
(Beschützt wie in einem von Wind umwallend Garten)
Eine einsam Blume von genehmer Ruh,
Inmitten dem flackernd Lärm der Flammen,
Das Gebrüll als Brüllen einer sturmerfüllten See,
Unerbittlich für immer; und darin
Der schlichte Gral die Blüten erhebend, lauert dort
Einzig Tropfen eines unvergleichlich Tau
Welcher heilt die dörrend Müdigkeit von Königen,
Und heilt die Wunden von Weisheit. Ich bin Diener
Eines Kaisers der herrscht zehntausend Jahre,
Und hindurch seine labyrinthen Palastsäle,
Hindurch Höfe und Kolonnaden und Balkone
Worin die Unermeßlichkeit sich selbst verirrt,
Begehr ich den golden Gorget er verlor,
Auf dem, in Saphiren fein wie Orris-Saat,
Sind geschrieben die Namen seiner duldend Sterne
Und befreundet Planeten. Durchstreifend somit, höre ich
Gleich unaufhörlich dämonern Tränen, hindurch dunklen Jahren,
Den Tropfen von verdrossen Clepsydra; und einst
In jedem Glanze hörend die gehärtet Glocken
Unzählig Schallen mit solchem Klang
So gehärtet Hämmer geschaffen, von teuflisch Dämonen speisend
Auf Gräbern all der Toten; und niemals mehr
Ich finde den Gorget, doch endlich entdecke ich
Ein versiegelt Raum dessen namenlos Gefangener
Stöhnt in namenlos Folter, und würd umkehrn
Zu Höllens roter Folter wie zu Lilien gedeckter Bank
Von der auf sie ihn streckten; und ich finde,
Daniederliegend auf Lotus gemaltem Flur,
Den liebsten aller geliebten Sklaven
Mein Kaiser hat, und von sein pulslos Flanken
Eine Schlange auferstehend, weißer denn das Dach
Von manch vergiftend Blüte in Dunkelheit wuchs,
Und starrt hinauf mit grünlidern Augen die scheinen
Gleich Tropfen von kaltem, gefroren Gift.
Horch!
Welch Wort wurd geflüstert von unbekannter Zunge,
In Grüften von manch unzugänglich Welt?
Wessen ist das Dunkel, entthronend Verschwiegenheit
Ich kann nicht teilen, obgleich ich König von Sonnen bin,
Und König damit aus kraftvoll Ewigkeit,
dessen Gnome mit ihren Schwerten von Schatten bewachen
Meine Pforte, und erschlagen den Störenfried? Stille beschwert
Den Wind aus Äther, und die Welten sind Stille
Zu hören das Wort welch flieht meiner Audienz.
In gleichzeitig Untergang, all meine Träume
Fallen wie ein Gerüst von wütend Dampf errichtet
Zum Schein von einem Nekromanten, und verlasse
Sinn und Verstand undenkbar allein
Über einem Universum von in Totenhemd gehüllten Sternen
Und Sonnen die wandern, kapuzt mit finstrer Schwermut
Wie Hexen zum Sabbath... Furcht ward geboren
In Grüften unter dem Nadir, und hat erkrochen
Erreichend den Boden des Weltraums und wartet auf Flügel
Um sich zu erheben aufwärts wie ein höllisch Wurm
Gern nach dem Fleische des Cheruben. Rote Augäpfel
Und Augen die schimmern entlegen wie die Sterne,
Doch sind nicht Augen von Sonnen oder Galaxien,
Versammelt und gedrängt am Grunde der Dunkelheit; Flamme
Hinter manch schwarz, abgrundtief Vorhang brennt,
Unerbittlich, und geblasen zu weißestem Zorne
Durch hebend Flügel die verdreschen hauchend Dunkelheit
Und schaffen einen flüchtig und gebrochen Wind der stöhnt
Wie jemand den treibt eine schlagend Folter. Dort ist
Ein Ding sich duckend, Welten und Jahre entfernt,
Dessen Hörner ein Dämon schärfte, krächzt entfernt hervor
Einen Klang um zu zerschmettern die Bergfried gehalten Zeit,
Oder zu zerbrechen die Sphäre des Kristalls. Alles ist dunkel
Für Ewigkeiten, und meine plagend Herzes Ungewißheit
Seines Schreien wie im Griff des Todes
Straff gespannt, luftdichter Fieberfrost. Dann
In einer gewaltig, millionenfach aufblitzend Flamme,
Sich die Sterne enthüllen, die Sonnen abnehmen ihre Kapuzen,
Und zu ihren erwidernd Planeten strahlen; Zeit
Ist einmal mehr Mein, und Armeen ihrer Träume
Versammeln sich an diesem unüberwindlich Throne
Stehend auf dem Zenit.
Einmal mehr trachte ich nach
Den Wiesen von scheinend Sänfte ich fand
In so manch vorhergehend Vision, nah einem Bach
Durch keine Wolke je wurd getrübt. Wo die Sonne,
Eine golden Narzisse, trödelt immerfort
Über ihrem golden Spiegelbild. Doch ich finde
Einen Leichnam die verebbend Wasser wollen nicht halten,
Mit Augen gleich Saphiren die lagen in der Hölle
Und fühlten die zischend Kohlen; und all die Blumen
Über mir wurden zu kapuzten Schlangen, schwankten
Durch Flöten von Teufeln in laszivem Tanze
Treffend um sich zu neigen vor Satan, wenn er herrscht
Über dem rasend Sabbath, und umschmeichelt wird
Durch Sarabanden von Hexen. Doch ich wende mich
Zu Bergen beschützend mit ihren Hörnern von Schnee
Die Quelle dies besudelt Bächlein, und suche
Einen Gipfel wo nichts als Adler klettern,
Und sie mit ermattet Fähnlein. Doch vergeblich
Fliehe ich, wegen dieses Turms im Himmel
Ein Fluch verwandelte den unbefleckten Schnee in Flammen -
Rote Feuer die sich kräuseln und büscheln unter meinen Tritten,
Angreifend des Gipfels engeren Kreis. Und nun
Seh ich eine silber Python fern unter mir -
Gewaltig wie ein Fluß den ein Teufel verhexte
Und gezwungen wurd zu fließen rückwärts in seinem Laufe
Zu Bergen von wo er mündet, und reißend
Er schlängelt sich von Hang zu krümelig Hang, und füllt
Schluchten und abgründig Schlünde, pflügt die Felsen
Wankend sich zusammenrollen jene denen er obliegt. Bald
Er entschlängelt jenen Gipfel verharrend,
Und klafft mit einem klauengleich, unergründlich Rachen
Worin der große Taifun und Enceladus
Sind Dinge von täglich Überfülle. Doch ich bin gegangen,
Denn auf meinen Ruf ein Hippogriff kam,
Und entschlossen zwischen seinen Donner schlagend Schwingen
Ich ersteige die steil glatten ceruleanisch Wände des Mittags
Und sehe die Erde, einen versprengten Kiesel, falle -
Verloren in den Feldern der unteren Sterne - und suche
Einen Planeten wo die abgetragen Flügel der Zeit
Mächtig verharren und festmachen für Frist oder die Federn
Den Tod aufschieben, und trödeln in Gnaden
Über manch unsterblich Lilien: deßhalb darin
Schönheit fand ein Avatar von Blumen -
Blüten die es kleiden wie eine farbend Flamme
Von Gipfel zu Gipfel, von Pol zu finster Pol,
Und verwandelt die Himmel zu Parfum. Dort finde ich
Ein einsames Schloß, still und unbewohnt
Geschützt durch die purpur Speere von Amaranth,
Und mit belaubten Schwertlilien zärtlich umfochten. Wände
Von übermütig Marmor, wundervoll mit Rosé,
Und Türmen wie golden Blasen, und Minarette
Die ergreifen die Wolken zum Scheitel - diese sind Mein,
Wegen stummem undeutlich Schein der friedvoll Barbikan
Und die schwer gezähnten Fallgitter hängen droben
Wie zu grinsen ein Willkommen. So verlasse ich eine Weile
Mein Hippogriff grasend auf den magisch Wiesen,
Und komme in einen Hof die Lilien haben sich angeeignet,
Und zertrete sie zu einem Duft der anstrebt
Zu gewinnen für sich die Halle, dessen Säulen, geschnitzt
Aus Lazuli und Amber, spottend den Palmen
Von leuchtend aidennisch Wäldern - gekrönt
Mit Palmenwedeln aus Stein zerfressen zu einem luftig Band,
Umhüllend steinnern Früchte die erscheinen wie lohfarbend Trauben
Von Brüsten von unbekannter Houris; und rollte sich zusammen
Mit Kletterpflanzen von geschlossen und schattig belaubten Blumen
Wie die hingesunkenen Lider von Frauen die ertragen
Manch lendenschmelzend Ekstase. Hindurch Türen
Ausgelegt mit luxuriös geflechtet Lilien,
Betrete ich, betäubt und geblendet von der Sonne,
Und höre, in Dunkelheit diese Farben verändernd Wolke,
Ein in sich lachen scharf wie knirschend Eis
Emporgehoben und gespalten von den Schultern der Verdammten
Die sich mühen in Antenora. Als meine Augen sich
Entblenden, und die Wolke von Farbe verfliegt,
Finde ich mich in einem von Ungeheuern bewachten Raum,
Wo marmorne Affen mit Schwingen von Greifen wimmelnd
An Wänden ein teuflisch Bildhauer erschuf und Bestien
Worin die Trägheit und Vampirfledermäuse sich vereinen,
Pendelnd an ihren Füßen von anlaufend Bronze,
An sich reißend die schattig Intervalle von Lampen
Die hängen von ebenhölzern Bögen. Gleich einer kleinen Welle
Geboren vom Wind von Pfütze zu träger Pfütze
In Feldern wo der weite Cocytus ergießt seine Grenze,
Ein geknistert Lachen um diese Kreise läuft,
Und all die steingehauenen Gibbons starren mich an
Mit Augen die sich verwandeln in glühend Kohlen. Eine Angst
Die fand keinen Namen in Babel, schleudert mich weiter,
Atemlos und fast ohnmächtig vor Grauen, zu einer Halle
Worin dessen müde, sich selbst einrollend
Die schlaffen Vorhänge, schwerer denn Decken,
Unzählbar darstellen einen ermattet König
Der gern würd kühlen seine Juwelen verkrustet Hände
In Seen von smaragdgrünem Abend, oder dem Feld
Von traumlos Mohn gereinigt vom Regen. Ich fliehe
Vorwärts, und all die schattig Vorhänge schütteln sich
Mit dem Beben eines seidend Seufzers Fröhlichkeit,
Und flüstert von den zahllos Königen,
Atmend eine Geschichte von vorzeitlich Seuchen
Dessen wahrhaftig Worte sind ansteckend gemein, dann
Erreiche ich einen Raum wo Caryatiden,
Geschnitzt in der Form von wollüstig titanenen Frauen,
Umgebend einen blumig-ebenhölzern Throne
Wo eine kristallen Kletterpflanze kriecht. Auf dem Thron
Dort rekelt sich ein blaßer, gewaltig Wurm, dessen Umfang,
Anschwillt durch all jene Fäulnis von Königen,
Überflutet seine Armeen mit Falte auf gefaltet Falte
Unanständich aufblähend. Offenen Mundes er lehnt,
Und aus seiner lohfarbend Kehle eine Anzahl von Zungen,
Gehören wie das sich winden von apathisch Vipern,
Geifernd mit phosphoreszierend Schleim, der läuft
Hinunter all seine Größe von zarten und monströsen Falten,
Und kriecht zwischen die Blumen von Ebenholz,
Verleihen ihnen das Leben von winzig Schlangen. Nun,
Ehe der Horror öffnet diese rot und peitschend Schlitze
Von Augen die zeigen die Mücke und die Larve, dreh ich mich
Und folge danieder einer staubig Halle, dessen Schwermut,
Flankiert durch Statuen mit ihren mächtig Gliedern,
Endend in golden überdachten Balkonen
Berührend den blumend Horizont.
Ehe mein Herz
Zum Schweigen hat gebracht den panisch Tumult seines Pochens,
Hör ich, von weiter denn des Horizontes Rand,
Ein zaghaft Gemurmel als wenn der ferne Samum,
Steigend aus unbekannten Wüsten, öffnet weiter,
Weit wie die Öde, jene Schwingen von dörrend Nacht
Die erschüttern das Schicksal der Städte von ihren Falten,
Und aufbietet in ihrer Vorhut eintausend Winde
Die, mit entwurzelt Palmen zum Besen, aufsteigen,
Und anpeitschen die Winde zur Raserei. Als der Sturm,
näherkommend, emporsteigt und lärmt an Ohren
Jener die sich schinden in Feldern von Sesam,
So heranwächst das Murmeln, und ein Schatten kriecht
Über den golden Horizont wie eine Dämmerung
Der Finsternis aufsteigend Zenitwärts. Sie kommen
Der Saboath der Vergeltung, aufziehend
Aus all den fürchtend Gebieten die erfuhren mein Eindringen,
Und geführt von rachsüchtig Teufeln und schrecklich Alestoren
Die besaßen meine Herrschaft ehemals! Basilisk,
Schimäre, Martichoren, Behemoth,
Geryon, und Sphinx, und Hydra, in meinem Sichfeld
Erheben sich gewaltig wie manch erbaute Stadt
Vollendend in der Erhebung einer Strafe
Mit donnernd Kuppeln und schallend Obelisken
Und Türmen von wechselnd Nacht und Feuer! Flügel
Von weißem heißen Steine entlang dem zischend Wind
Stützen die riesig und von Schmelzöfen beherzt Bestien
Aus Höllen von jenseits Rutilicus; und Dingen
Dessen lichtlos Länge würde messen die Kreise von Monden -
Geboren von den Höhlen einer sterbend Sonne
Sich aufrollend gegen den wahrhaft Zenit, halbenthüllt
Von Abgründen unter dem Horizont; Polypen
Gleich flammend Monden mit zahllos Armen von Feuer,
Klettern aus Meeren von immerwogend Flammen
Die wälzen und brüllen durch unverbraucht Planeten,
Schlagend an Küsten von unbekannt Metallen; Bestien
Die durchstreifen die mächtig Welten vor Entstehung des Alioth,
Aufforstend die Himmel mit zahlreich Hörnern
Inmitten dessen Wirrnis die Winde sind verloren; und tragen
Auf kliffgleich Brauen von tausend Kammmuscheln,
Die Schalen gearbeitet Türme von Meeres-Hexen Schein;
Und Greif bestiegen Götter, und Dämonen thronend
Auf schwarzen Drachen, und die Kockodrillen
Die tragen die launisch Pygmäen auf ihrem Rücken;
Und blaugesichtig Magier aus der Welt von Saiph,
Auf der titanisch Skorpione schwänzeln; und Armeen
Die aufbrechen mit Kühnheit zurückkehrend von dem Feinde,
Und beschlagen quer über ihre Schultern angepaßt
Die Schilder von reflektierend Kristall; und festlich
Gekleidet im Innern unergründlicher Höhlen
Durch Hände von augenlos Menschen; und die erblindet
Wurmgestaltet Ungeheuer einer sonnenlosen Welt,
Mit Krakenarmen aus dem letzten Abgrund,
Und Demogorgonen von der äußeren Dunkelheit,
Erhebend, gebärden mit schrecklich mannigfaltig Geschrei,
Und bedrohen mich mit unausprechlich Verdammung
Mit Worten wobei die Himmel in Brand gesetzt,
Nähernd über den verzaubert Palast. Fallend
Für Meile um Meile zuvor, ihrer Schatten Licht
Und verzehrend wie Feuer die amaranthen Wiesen,
Verlassend eine aschene Wüste. In dem Palast
Höre ich die Affen in marmorn Geschrei und Geheul,
Und all die weiblich geformt Säulen stöhnen,
In stammelnd Terror. In meiner zehnfach Furcht,
Ein gräßlich Schrecken namenlos in jedweder Halle,
Erhebe ich mich, und fliehe mit dem flüchtend Wind zum Flügel,
Und im Nu der Zauber-Palast sich refft,
Und entzündet sich zu einem einzeln Turm aus Flammen,
Erlischt, und hinterläßt weder Scherbe noch funkend Asche! Geflogen
Hinter die Welt auf jenem fliehend Wind
Erreiche ich des Abgrunds atmend Grenze,
Wo der stärkste Strom liebäugelt nach Atem, und falle,
Ohne Träger, hindurch die nadirtauchend Düsternis,
Hinter die Reichweite und Einsicht der Sonne,
Zu anderen Himmeln und Systemen.
In eine Welt
Tief bewaldet mit den vielfarbend Pilzen
Die sich erheben zur Gestalt von phantastischen Palmen,
Ich falle wie fällt der Meteor, und zerbreche
Eine Menge an Stämmen zu atomarem Pulver. Unbeschadet
Erhebe ich mich, und hindurch die grenzenlos Wälder,
Entlang den Bäumen von schwachem Opal, durchstreife,
Und sehe ihre Kronen die klettern Stunde für Stunde
Berührend die Sonne der Iris. Dinge unsichtbar,
Dessen verkohlter Atem in Kenntnis setzt die gezeitenlos Luft
Mit ausbreitend Becken von Festlichkeit, folgen mir,
Vorbei an den nicht faßbar immerwährend Palmen;
Und angefressen Motten mit ausgebreitet und aschenen Flügeln
Flitzen voran, und Insekten funkenfarbend,
Sinken nieder, prasseln durch die glänzend Düsternis
Und kühlen sich im zerkrümelt Dickicht. Hörend
Fern draußen, das gonggleich Brüllen von unbekannten Tieren
Widerklingt in abmessend Intervallen von Zeit,
Erschütternd die gereiften Bäume zu Staub, der fällt
In Wolken von beißend Parfüm, erstickend mich
Unter einer irisierend Decke.
Nun die selten Palmen jeden Augenblick
Wachsen fern für sich, und werden jeden Augenblick kleiner
Zu Sträuchern ein Zwerg könnt umkippen. Über Ihnen
Seh ich eine leere Wüste, allüber lodernd
Mit Amethyst und Rubin, und der Staub
Von Granat oder Karneol. Fort streife ich,
Betrete den glänzend Kies, der mich blendet
Mit hüpfend Wellen von endlos Ruthenium,
Wodurch die Luft wandelt sich zu karmesiner Düsternis
Durch die ich wander blind wie irgendein Kobold;
Bis unter den Füßen die knirschend Sande Platz machen
Für Stein oder Metall, mit einem massiv Klingen
Mehr Willkommen an meinen Ohren denn golden Glocken
Oder dem klingeln von silber Fontänen. Als die Düsternis
Von Kramesin sich aufhebt, steh ich am Rande
Einer breiten schwarzen Ebene von Diamant die erreichend,
Waagerechten wie windlos Wasser, hin zu Grenzen
Von all der Welt; und durch die düstre Ebene
Einhundert Ströme von zertrümmert Marmor fließen,
Und Ströme von gebrochen Stahl, und Ströme von Bronze,
Gleich der Zerstörung aller Kriege der Zeit,
Stürzend sich mit Geklirr von zeitlos Katarakten
Hinab den immerwährend Abgründen.
So folge ich
Zwischen einem Fluß von Stahl und einem Fluß von Bronze,
Mit kleinen Wellen laut und unmelodisch wie der Zusammenstoß
Von einer Million Lauten; und gelange zu jenem Abgrund
Von welchem sie fallen, und ein mächtig Schallen erschaffen
Von einer Million Schwertern die treffen auf eine Million Schilder,
Oder Lärm von Speeren und Rüstungen in den Kriegen
Der Hälfte der Welten und Äonen. Weit hinunter
Stürzen sie, durch Schluchten und Kreise der Leere,
Und verschwinden gleich einem Strom von gebrochen Sternen
Hinein in die untere Dunkelheit; weder die Götter
Von irgend Sonne, noch Dämonen der Abgründe,
Werden es wagen zu erfahren welch ewig Meer
Wird genährt dabei, und für immer emporsteigt
In einer niemals verebbend Flut.
Welch Regenwolke
Oder Nacht von plötzlich und überlegen Finsternis,
Ist vor den opalen Sonnen? Zu meiner Seite
Die Flüße fließen mit einer Bleiche und geisterhaftem Schimmern
Hindurch fallend Dunkelheit gleich der Nacht die fällt
Aus ausgelöschten Sphären. Mich wendend, erblicke ich
Dazwischen die düstre Wüste und die Sonnen,
Die schwebend Schwingen von all der Drachenflucht,
Fern geflogen zu schwarzer tausendfaltig Verstopfung
Hindurch Sterne, und Tiefen, und verwüstet Welten,
Auf meiner Fährte von Schrecken! Greife, Rukhe,
Und träge, dunkel Schimären, schwer beflügelt
Hernach der Beute von menschenleeren Ländern,
Und Harfen, und die Geier der Hölle
Erhitzt von abscheulich Festen, und gern
Kühlend ihre Schnäbel und Krallen in meinem Blute-
Alle, alle versammelt, und die flügellos Nachhut,
Mit Reih an Reih von faulend, gewaltig Gewürm,
Scheiteln sträubend nun den Horizont. Aus der Bleiche
Höre ich das Gekreisch von Vipern, laut und schrill
Wie stürmend in einem zusammengebrochen Tempel, und Brüllen
Von Sphinxen, gleich unbarmherzig Läuten der Glocken
Von infernalisch Türmen. Wolke auf höllisch Wolke
Überwölben sie den Zenit, und der furchtbar Wind
Fällt von ihnen gleich dem Wind vor dem Sturme,
Und in dem Wind mein sich spaltend Gewand strömt
Und flattert in das Gesicht von all der Leere,
Gleichmäßig wie ein zerzauster Geist fliegt, verloren
Auf den Narben unsterblicher Stürme. Lauter anschwillt
Der Donner jener Ströme von Stein und Bronze -
Sich verdoppelnd mit dem Brüllen von reißend Schwingen
Untrennbar vermischt. Knapp halte ich
Meine Stellung in den Abgrund hütend Winden von Furcht,
Und mächtig Gedonner schlägt an die Leere
In meeresgleich unaufhörlich Wellen; und würde fliehen
Mit ihnen, und erfahren die Nadir begründet Nacht
Wo hinstürzen die Ströme des Untergangs. Doch als ich erreiche
Die Grenze, und stiehre hindurch Sonnen besiegend Düsternis
Um zu vermessen mit meinem starrend Blick der Schrecken herabsteigt,
Ich seh einen winzig Stern im Innern der Tiefen -
Ein Licht das mich aufhält während die Schwingen der Verdammnis
Ihre verdichtet Tausend zusammenrufen: zu einem Stern
Vergrößernd, mitnehmend zu seinen farblos Kugeln,
Mit all der Geschwindigkeit von zu Schrecken verwandelt Träumen,
Das Licht gleich dem von einer Million Millionen Monden;
Und schwebend hinauf durch Abgründe und dunkelste Finsternis
Es wächst und wächst, ein riesig, weißes, augenlos Gesicht
Welches füllt die Leere und anfüllt das Universum,
Und anschwillt entgegen den Grenzen der Welt
Mit flammend Lippen die sich öffnen...
English original: Der Haschisch-Esser: oder Die Apokalypse des Bösen (The Hasish-Eater or The Apocalypse of Evil)