Eh das entschwindend Abendrot verging
Fand ich die Stadt, einsam, darüber Zwielicht hing
In tiefem Schlaf eines vergessnen Reichs
Wo flache Wüsten-Ödnis rings den Horizont umfing.
Ah, seltsam zeiten-altes und verfallnes Land!
Durch die verlassnen Tore wandelt nur der Sand,
Die Gärten warn verdorrt, und jedes Grab
War Stein, unwirtlich, drauf kein Grashalm stand!
Doch in den dämmernden Palästen wohl sah ich
Das Zwielicht neu aufbaun rechtmäßig Throne königlich
Und gebend manchem längst entweihten Schrein
Welch ältrer Dunkelheit Geheimnis, ehrfürchtig!
Und Mauern dort und Säulen, in dem geisterhaften Licht
Erleuchtet wie von größerer Erinnrung Angesicht
Von wundersamer Form und Macht, für eine Zeit,
Eh’ Nacht in den zerfallnen Traum sie einhüllt und vernicht’.
Und, sieh, aus Höfen und durch Bögen, ungestüm
Geritten kam, nach Wüstengrenzen fern zu ziehn
Ein schwindend Pomp von geisterhaftem Staub,
Des Windes Mähnen, ganz vergänglich nur und dünn.
English original: Phantasie im Zwielicht (A Phantasy of Twilight)