In einem Land wo sich Seltsamkeit und das Geheimnisvolle energisch verbanden mit ewig Verlassenheit, ein See entströmte an einem unentdeckbar Datum der älteren Äonen, um aufzufüllen manch unergründlich Abgrund fern unten, inmitten den Schatten von schneelos, vulkanisch Bergen. Keinem Auge, nicht einmal dem der Sonne, wenn sie stiehrt senkrecht auf ihn für einige Stunden am Mittag, scheint in der Lage zu sein die Schwärze und ungekräuselt Stille zu erahnen. Es war aus diesem Grunde, daß ich ein so einzigartiges Vergnügen darin fand im regelmäßig Besichtigen des sonderbaren Sees. Sitzend für, ich weiß nicht für wie lang an seinen rauhen, basalten Küsten, wo wachsen nur ein paar fleischig rote Orchideen, geneigt über die Wasser gleich geöffnet und durstig Münder, pflegte ich zu schauen mit zahllos phantastisch Mutmaßungen und schattenhaften Vorstellungen, in das verlockend Geheimnis seines unbekannten und unerforschlichen Abgrunds.
Es war eine Stunde jenes Morgens bevor die Sonne den rauhen und gebrochen Rand der Gipfel überwunden hatte, als ich das erstemal kam und hinab durch die Schatten kletterte, die ausfüllten gleich manch feiner Flüssigkeit das vulkanische Becken. Gesehen vom Grunde der bewegungslosen Tinktur von Luft und Zwielicht, erscheint der See gleich dem unteren Satz der Dunkelheit.
Das erste Mal erblickend, nachdem die Tiefe und Schwere herabsank in die so trägen und bleiern Wasser, war ich mir zuletzt bewußt dem kleinen und zerstreutem Schimmer von Silber, scheinbar fern unter der Oberfläche. Und es mir vorstellte als Metall in manch geheimnisvoll Riff, oder dem Glitzern eines langgesunken Schatzes. Ich beugte mich stärker meiner Begierde und erkannte schlußendlich, daß das was ich sah, nur die Spiegelung der Sterne war, welche obgleich der Tag lag zur Gänze über den Bergen und den Ländern außerhalb; nun sichtbar waren in der Tiefe und Dunkelheit dieses entschatteten Ortes.
English original: Der schwarze See (The Black Lake)