Entzückt wie jemand der erahnen möcht die gefährlichen Augen des Schlafes, und der Träume und Geheimnisse die darin lauern, versuche ich den Abgrund zu ergründen - den einschließend Raum des Kristalls: leer für eine Zeit und hohl mit Licht war er, und durchscheinend gleich dem orientenen Himmel der bereinigt wurd für die Farben der Dämmerung. Doch bald das Licht sich zu einem Stern zentrierte, und der Kristall selbst, als wenn geschwängert mit der Unendlichkeit, wurd zum düster und dunklen Abgrund, durch den eine wimmelnde Myriade von Schatten, verschwommen wie anfängliche Träume, oder leuchtend mit dem flüchtigen Schimmer einer nicht vorstellbaren Vision, fliehend in einer immerwechselnd phantasmagorischen Folge über den Stern; aus jener wirbelnd und strudelnd Düsternis, wo einzig der zentrale Stern beständig war, sah ich die Blässe von unzählbar, zum Vorschein kommend Gesichtern, die wie Blasen zerplatzten; und Gestalten die seltsam waren wie die Vorstellungen einer fremden Sonne, mit den Phantomen von Dingen, die zuvor unvorstellbar waren; schwammen für eine kleine Weile in dieser phantastisch Woge. Doch all die mannigfaltigen Geheimnisse die sich darin bildeten, kannte ich wegen den versteckt und verlassen Gedanken, sich sträubend Träumen meiner unter-der-Seele-gelegenen Gedanken und Träume, sich nun schattenhaft zeigend in dem Abgrund-offenbarend Raum des hohlen Kristalls...
So, in jenem Kristall von Zeit und Raum, dessen Abgründe enthalten all das was wir Unendlichkeit nennen, mag Gott erblicken die Erscheinung von all den vielgestaltig Geheimnissen, und all den geheimen Gedanken und Träumen die im zentralsten Heiligtum seines Daseins verbleiben. Und nichts mag erscheinen ihm, denn diese - seine Gedanken und Träume sich für immer schattenhaft zeigend, in dem unermeßlichen Raum des hohlen Kristalls von Zeit und Raum.
English original: Die Kristalle (The Crystals)