Es war ein windlos Nachmittag im April, unter Himmeln die zart waren wie das Lächeln der Liebe, als wir fort gingen, Du und ich, um das sagenhafte und glückliche Königreich von Cocaigne zu suchen. Vorbei an ausschlagend Eichen mit Laub von Bronze und Chrysotil, hindurch Gebiete von gelb und weiß und rot und purpur Blumen gleich einer Landschaft wie durch ein Prisma gesehen, gingen wir mit hoffnungsvoll und bebend Herzen, vergessend alles außer den Traum wir hielten fest.
Zum Schluß kamen wir zu den einsamen Wäldern, die Kiefern mit ihren Tiefen von Milde, kalte mitleidig Schatten, welche sind heilig dem Geiste dieses Landes. Dort, war ich das erstemal kühn genug Deine Hand in die Meine zu legen, und führte Dich zu einem Hang wo die waldenen Lilien, mit Blättern von weiß und gelbem Elfenbein, schimmerten über den gefallen Nadeln. Wie in einem Traum bemerkte ich, daß meine Arme um Dir lagen, wie in einem Traum küßte ich Deine nachgebend Lippen, und die glühende Blässe Deiner Wangen und die des Halses. Reglos, klammerteste Du dich an mich und eine Röte entstand unter meinen Küssen gleich einem schmackhaft Flecken, und sich sanft ausbreitete. Deine Augen vertieften sich in meinem Blick gleich den braunen Teichen des Waldes am Nachmittag und fern in ihnen, wie in der Unermeßlichkeit selbst, zitterten und scheinten die unerschütterlichen Sterne Deiner Liebe. Gleich einem Schiff das unter stürmisch Sonnen und unheilvoll Monden fuhr, doch zum Schluß in die Arme des beschützend Hafens kommend, lag mein Kopfe auf dem sanften Schwellen Deiner köstlich Brust, und ich wußte, daß wir Cocaigne gefunden hatten.
English original: In Cocaigne (In Cocaigne)